Liebe Lesende,
Am 12. Dezember hatten wir unseren ersten HACCP-Workshop. Die Nachfrage hatte uns selbst überrascht. In der regel sind unsere Hygienestammtische ja eigentlich eine sehr kleine Runde. In unserer Veranstaltung mussten wir jedoch feststellen, dass sich unsere Werbung etwas verselbstständigt hat und deshalb viele auf einen anderen Aspekt des Themas gewartet haben. Mit ein wenig Improvisation konnten wir zwar das Thema wechseln, doch so aus dem kalten Start heraus war unser Vortrag nicht in der Qualität, die wir selbst als Anspruch haben.
Im Rahmen unserer beruflichen Tätigkeit stoßen wir immer wieder auf das Problem, dass wir feststellen müssen, dass die Kluft zwischen dem Anspruch an eine HACCP durch die Überwachung/Auditoren und die praktische Umsetzung in den Betrieben nicht so einfach zu Überbrücken ist. Dies ist sicherlich auch darin begründet, dass HACCP nur ein Themengebiet ist. Es gibt keine eindeutigen regeln, wie eine HACCP-Studie durchzuführen ist. Erste Studien orientiert sich beispielsweise an dem System der FMEA. Im Grundsatz wurden hier Auftrittswahrscheinlichkeit, Entdeckungswahrscheinlichkeit und Auswirkung für jede einzelne Gefahr einzeln bewertet und klassifiziert. Die Klassen wurden dann miteinander multipliziert. Das Ergebnis "RPZ = Risikoprioritätszahl" sollte nun eine Auskunft darüber geben, wie gefährlich ein Risiko ist. ... Diese Methodik ist heute in den HACCP-Studien Deutschlands weit verbreitet. Leider dient das Konzept der FMEA eigentlich nicht dazu, zu entscheiden, ob ein Risiko bedeutend ist oder nicht. Die RPZ sollte lediglich eine Hilfestellung für die Reihenfolge der Abarbeitung identifizierter Risiken sein.
Wie immer, wenn Werkzeuge anders genutzt werden als konzipiert, sinkt die Wirksamkeit, Fehler schleichen sich ein. Das hat uns im Fachkreis in einem unserer Stammtische zu der mutigen Idee veranlasst, ein von uns modifiziertes HACCP-System zu entwickeln. Darum wird es sich in unserem nächsten Workshop am 22. Dezember drehen. Wir werden den Workshop am 22. Dezember nutzen, um euch unser modifiziertes HACCP-Konzept ordentlich vor- und vor allem zur Diskussion zu stellen. Denn eines sei im Voraus schon mal gesagt, "fertig ist es noch nicht"
Ich würde mich daher freuen, wenn wir uns zu unserem zweiten HACCP-Workshop am 22. Dezember, wieder um 18:§0 Uhr sehen würden, natürlich online.
Es handelt sich um kontinuierlich stattfindende online-Veranstaltung. Die Teilnahme ist kostenlos, die Zugangsadresse: https://lecture.senfcall.de/seb-oc0-q1s-yhb
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